GLOBAL HEROES – STRAHLENDE LOKALE STARS KÖNNEN DIE WELT VERÄNDERN
Arpana Rayamajhi ist in Kathmandu, Nepal geboren und lebte bis zu ihrem 24. Lebensjahr in ihrer Heimat. Ihre Schmuck-Kreationen zeigen deutlich die Einflüsse beider Kontinente: sie sind hell, fröhlich, mit Perlen und ausgefallenen, kleinen Verrücktheiten versehen. Die Teile finden enormen Anklang, es gibt eine riesige Fangemeinde. Arpana wurde, dank ihres einzigartigen Looks, ihrer Selbst-verständlichkeit für Fashion und Beauty und auch aufgrund ihrer Doppelstaatsbürgerschaft so etwas wie ein Social Media Star.
Ihr war schon immer bewusst, dass sie Nepal verlassen muss, um ihre Kreativität entfalten zu können. New York wurde zu ihrer zweiten Heimat und sie erzählt uns, wie die Energie dieser Stadt sie inspiriert und wie sie ihre Ambitionen verwirklichen konnte.
„Ich bin so dankbar für die viele Aufmerksamkeit, die meiner Arbeit geschenkt wird“ sagt sie. „Und trotzdem denke ich immer: Arpana, behalte Deine Arbeit im Fokus. Sie muss sich entwickeln und immer noch besser werden.“
„Schon als Kind habe ich mich für Schmuck interessiert, denn Schmuck war ein ganz normaler Bestandteil der Kleidungsroutine meiner Mutter. Als ich dann zum ersten Mal nach New York kam, war es eher eine Notwendigkeit, denn ich war ziemlich pleite. Das erste Stück, das ich für mich entwarf, war eine Halskette und als ich sie trug, sprachen mich viele Leute darauf an – nicht nur Freunde, sondern völlig Fremde in Bars und Restaurants. Das gab mir das nötige Selbstvertrauen, um die Sache ernsthafter anzugehen.“
Foto von Clémence Polès
“Schönheit in Nepal und im Westen sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Ich denke, die US-Kultur steckt in einer Identitätskrise. Die Menschen beschäftigen sich intensiv mit ihren Wurzeln und Traditionen. In Nepal ist das ganz anders; wir streben nach Entwicklung. Die Menschen hier betrachten mich durch ihre “amerikanischen” Augen und versuchen, mich einzuordnen. Ich hingegen meine: Ich bin Arpa, und das ist gut.“ – Arpa
„Die Inspiration für meine erste Kollektion war Tim Burton’s Buch The Melancholy Death of Oyster Boy. Ich verbrachte meinen Urlaub an einem Strand mit vielen Seeigeln. Ich begann, die Schalen miteinander zu verbinden und habe dabei auch Muscheln aus meinen früheren Kreationen verwendet. Diesen Schmuck mit Perlen zu kombinieren war für mich ein ganz natürlicher Prozess, denn Kugeln sind so farbenfroh – für mich passen sie immer.
Die zweite Kollektion war inspiriert von Björk’s Song Wanderlust. Daraus spricht für mich jemand, der schon sehr viel herumgekommen ist. Auch ich sehe mich als Weltenbürgerin – ich muss nicht zwangsläufig nur an einen Ort gebunden sein.“
„Sophia Neophitou-Apostolou, Kreativdirektorin von Victoria’s Secret und Herausgeberin von 10 Magazine, hat deine Arbeit aufgegriffen und war der Ansicht, dass sie sich gut für die größte Fashion Show der Welt eignen würde.” (Arpana’s Schmuck waren Teil der letzten Victoria’s Secret Runway Show). „Niemals hätte ich mit vorgestellt, dass so etwas passieren könnte.“
“Nach New York zu gehen war für mich nicht nur der Versuch, mich als Künstlerin zu etablieren, sondern auch als Mensch, und das in einem komplett anderen Umfeld. Mein Wert in der Gesellschaft wird nicht dadurch repräsentiert, dass ich die Kunstakademie besucht habe. Schmuck zu designen wurde für mich zu einer Art von Flucht und gibt mir die Möglichkeit, zu der Freiheit und Kreativität meiner Kindheit zurückzufinden. Ich denke dass es Authentizität ist, was die Menschen an meiner Arbeit so lieben.“
„Ehrlichkeit - das ist meine Definition von Schönheit. Oder wenn jemand oder etwas nicht den Erwartungen anderer entsprechen muss. Schönheit kommt daher, dass jemand mit sich im Einklang ist, “Schönheit in Nepal und im Westen sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Ich denke, die US-Kultur steckt in einer Identitätskrise. Die Menschen beschäftigen sich intensiv mit ihren Wurzeln und Traditionen. In Nepal ist das ganz anders. Wir streben nach Entwicklung. Die Menschen hier betrachten mich durch ihre “amerikanischen” Augen und versuchen, mich einzuordnen. Ich hingegen meine: Ich bin Arpa, und das ist gut.“ – Arpa